Mit den Arbeiten an dem ersten großen Solarpark in Schleswig ist im im Juni 2011 begonnen worden. Die Photovoltaikanlage wird auf der sanierten Schleswiger Mülldeponie am Haferteich errichtet. Auf einer Fläche von etwa 3,2 Hektar sollen 8034 Photovoltaikmodule aufgestellt werden, mit deren Leistung etwa 400 Haushalte mit Strom versorgt werden können.

Ursprünglich sollte der Solarpark nach den Plänen der Abfallwirtschaftsgesellschaft Schleswig-Flensburg (ASF), die auch den an die Altdeponie grenzenden Recyclinghof betreibt, etwas größer ausfallen. Für etwa 11 Millionen Euro war eine Anlage mit bis zu 3,7 Megawatt Leistung geplant.
Ein Hindernis ist jedoch das Bodendenkmal Apenstorp, an dessen Bereich die Deponie grenzt. Das archäologische Landesamt äußerte die Befürchtung, das ein angrenzender Solarpark den optischen Eindruck des Bodendenkmals stört. Im Bereich des Bodendenkmals werden darum keine Solarmodule aufgestellt. Zudem sank die Attraktivität des Solarparks, als die Einspeisevergütung für Solarstromanlagen von der Bundesregierung gesenkt wurde.

Der bis zu 1,5 Megawatt leistende Solarpark wird nun für ca. 4 Millionen Euro gebaut und betrieben von der Firma “BeBa Solarpark Schleswig”, die zur Unternehmensgruppe “Beba Energie” aus Hemmingstedt gehört. Die Firma hat die für den Solarpark benötigte Deponiefläche zunächst bis zum Jahr 2030 vom Kreis Schleswig-Flensburg gepachtet mit der Option einer Verlängerung.
Mit dem Beschluß des vorhabenbezogenenen Bebauungsplanes Nr.5, mit dem auf der sanierten Abfalldeponie Haferteich ein Sondergebiet (SO) „Photovoltaik“ festsetzt wurde, hat auch die Ratsversammlung den Bau des Solarparks Haferteich ermöglicht.

 

Solarpark Haferteich

Mülldeponie Haferteich am 11.Juni 2011.
Im Hintergrund der ASF-Recyclinghof.
Solarpark Haferteich

Auf der rot eingefärbten Fläche wird der Solarpark entstehen.
Die Grundfläche des Bodendenkmals ist blau verzeichnet.

 

Anmerkung zum Bodendenkmal :
Über die befestigte Gutsanlage Apenstorp, die sich zwischen der Altdeponie Haferteich und der B201 befindet, ist bis heute noch nicht viel bekannt. Urkundlich wurde Apenstorp erstmals im Jahr 1196 erwähnt, als es sich im Besitz des Michaelisklosters befand. 1407 gehörte die Anlage zum Besitz des dänischen Königs, später ging das Landgut Apentorp in den herzoglichen Besitz über. Herzog Friedrich I. schenkte es Anfang des 16.Jahrhunderts seinem Leibarzt Matthäus von Otten.
Im Jahr 1598 wurde das Landgut abgebrochen und an seiner Stelle ein neuer Hof gebaut. Dieser Bestand rund 100 Jahre lang.
Bevor die Bundesstraße 201 gebaut wurde, hat das Landesamt für Vor- und Frühgeschichte 1977 archäologische Untersuchungen durchgeführt.
Erst 1979 wurden die Reste des Landgutes unter Denkmalschutz gestellt, heute sind von der Anlage nur noch künstlich angelegte Gräben erkennbar, die einst Wasser geführt haben.

 

Apenstorp

Im Vordergrund das Bodendenkmal, im Hintergrund
die Altdeponie (Mai 2009)

Apenstorp

Nur noch Gräben deuten auf Apenstorp hin (Mai 2009).

 

 

Fotos vom Bau des Solarparks

Solarpark Haferteich

Solarpark Haferteich 23.06.11

Solarpark Haferteich

Solarpark Haferteich 23.06.11

Solarpark Haferteich

Solarpark Haferteich 23.06.11

Solarpark Haferteich

Solarpark Haferteich 23.06.11
Auf den Bildern sind die Drehanker zu sehen,
auf denen die Modulträger befestigt werden.

Solarpark Haferteich

Solarpark Haferteich 10.07.2011.

Solarpark Haferteich

Solarpark Haferteich 15.07.2011
Die Montage der Modulträger geht zügig voran.

Solarpark Haferteich

Solarpark Haferteich 15.07.2011
Die Modulträger werden auf 50 cm tiefen Drehankern im Boden befestigt.
Länger dürfen die Drehanker nicht sein, da sonst die Deponieabdeckung beschädigt wird.

Solarpark Haferteich

Einer von drei Transformatoren. Die Solarzellen werden soweit kasakadiert,
dass sie eine Gleichspannung von ca. 400 Volt abgeben. Diese Gleichspannung wird
von den drei Wechselrichtern in 230 Volt Wechselspannung umgewandelt.
Die Wechselspannung speist die Transformatoren, die diese auf 20 KV wandeln
und über eine zentrale Einspeisestelle dem EON-Netz zuführen.

Solarpark Haferteich

Solarpark Haferteich 15.07.2011.
Die Freifläche, die vom archäologischen Landesamt gefordert wurde,
um den optischen Eindruck des Bodendenkmals zu wahren.

Solarpark Haferteich

Solarpark Haferteich 15.07.2011
Die Modulträger.

Solarpark Haferteich

Solarpark Haferteich 15.07.2011
Auf der Alt-Deponie.

Solarpark Haferteich

Solarpark Haferteich 15.07.2011
Blick auf den Recyclinghof Haferteich.
Auf den Hallendächern wurden ebenfalls Photovoltaikanlagen installiert.

Solarpark Haferteich

Solarpark Haferteich 15.07.2011
Auf der Alt-Deponie.

Solarpark Haferteich

Solarpark Haferteich 15.07.2011
Hier werden in den nächsten Tagen weitere Modulträger aufgestellt.
Der Solarpark sollte am 30.Juli 2011 in Betrieb gehen.

29.Juli 2011

Solarpark Haferteich

Solarpark Haferteich

Die Wechselrichter

Solarpark Haferteich

Es müssen nur noch die Module montiert werden.

Solarpark Haferteich

Solarpark Haferteich

Die Wechselrichter.

Solarpark Haferteich

Das Bodendenkmal Apenstorp.

Solarpark Haferteich

Hinweistafel – Beba-Energie.

23.September 2011

Solarpark Haferteich

Bedingt durch Verzögerungen wurde erst Mitte September mit der Montage
der Photovoltaik-Module begonnen.
Das Foto zeigt einen vollständig bestückten Modulträger, auf dem 24 Solarmodule
installiert sind. Verwendet werden Module vom Typ “SYP185S-M” der Firma “Rising Energy Co. Ltd.”.
Ein Modul kann eine Spitzenleistung von 185 Watt liefern, auf dem Träger sind 24 Module installiert,
somit kann diese Einheit eine Leistung von 4440 Watt liefern (theoretisch ohne Berücksichtigung von Verlusten).

Solarpark Haferteich

Die kaskadierten Module.

Solarpark Haferteich

Die Photovoltaikmodule vom Typ “SYP185S-M”.
Am Mittwoch, 28.09.11, wird das erste der drei Felder
des Solarparks ans Netz gehen.

Solarpark Haferteich

Noch sind nicht alle Modulträger bestückt.

Solarpark Haferteich

Zeitgemäße Kraftwerke – Solarpark und Windräder.

Solarpark Haferteich

Das dritte Feld muss noch bestückt werden.

Solarpark Haferteich

Solarpark auf der Alt-Deponie und das Holzheizkraftwerk Gildestraße der Schleswiger Stadtwerke.

Solarpark Haferteich

Die Aussicht vom Solarpark.

Solarpark Haferteich

Der Wasserturm an der Schubytraße.

Solarpark Haferteich

Dom und St.Paulus-Kirche.

Quellen : Flensborg Avis 27.09.10, Schleswiger Nachrichten 01.07.1977, 19.02.10, 05.06.10, 21.01.11
Johannes von Schröder / Geschichte und Beschreibung der Stadt SchleswigStand : 23.September 2011Die Besichtigung des Solarparks fand mit der Genehmigung der Firma BeBa-Energie statt.