Im Juni 1964 erschien dieser Bericht über die Firma Peter Albrecht, Straßen- und Tiefbau, Klosterhofer Straße 57a.

 

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Die Zeit der “Goldwagen” ist – der Stadt und dem Fortschritt sei Dank – in Schleswig vorbei. Mit einem Pferdefuhrwerk, von dem die Eimer baumelten, fuhr man früher nachts durch die Straßen der Stadt und leerte Klär- und Senkgruben.

Als Peter Albrecht, Großvater des heutigen jungen Unternehmers Peter Albrecht, vor rund 70 Jahren nach Schleswig kam und seine Tätigkeit vom Fuhrwesen auch auf die dringend notwendige Hygiene der Stadt ausdehnte, gehörte das beschriebene Pferdefuhrwerk ebenso zu seinem Fuhrpark wie die Müllwagen.

Schon vor 25 Jahren aber fuhr ein moderner motorisierter Müllwagen der “Tiefbau- und Fuhrunternehmung Peter Albrecht” durch die Straßen und die Bedienungsmannschaft kippte alles das mit Schwung in den großen Bauch des Autos, was die Schleswiger für entbehrlich hielten.

Ein altes Bild zeigt uns die damalige aufregende Neuanschaffung. Und der Mann, der auf unserem Bild an der geöffneten Tür des Fahrerhauses steht, ist heute immer noch mit von der Partie…

Denn Peter Albrecht, der in seinem hübschen Büro in der Klosterhofer Straße über die “Baumaschinen- und Transport-GmbH” und übe die Hauptfirma “Peter Albrecht, Straßen- und Tiefbau” wacht, braucht jetzt auch einen Fachmann auf dem Gebiet der Säuberung von Senkgruben und dergleichen.

Peter Albrecht hat rechtzeitig erkannt, dass die beiden Schlammsauger, über die die Stadt verfügt, nicht für die Stadt und den Landkreis Schleswig ausreichen. 1000 bis 2000 Klärgruben im Kreis sollten – so will es das Gesetz – zweimal jährlich gereinigt werden. Das Bedürfnis nach einer privaten Firma, die diese Arbeit übernahm, war also da.

 

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Im Februar dieses Jahres wurde als Tochtergesellschaft die “Baumaschinen- und Transport-GmbH” gegründet.

Ein Spezialfahrzeug wurde bestellt, ein Lastwagen mit allen technischen Einrichtungen, die heute zu einem modernen Klärgrubenreinigungsgerät gehören. Es hat viele Wochen gedauert, ehe der große Wagen in Hamburg montiert war. Nun steht er nach Feierabend zwischen den Spezialfahrzeugen für den Tiefbau und den Straßenbau auf dem großen Hof der Firma.

Die ersten Verhandlungen mit ländlichen Gemeinden sind bereits abgeschlossen. Bald wird der Fahrer, der auf dem alten Bild an der Tür des Fahrerhauses steht, als Betriebsmeister für diese Abteilung der Firma die Verantwortung übernehmen. Erwin Dormann hat schon seit dem Kriegsende einen Schlammsauger der Stadt gefahren. Seine Erfahrung und Zuverlässigkeit wird den neu zu gewinnenden Kunden auf dem Lande Gewähr für korrekte Arbeit sein.

Nachdem das Stadtbauamt immer öfter Anfragen aus dem Kreisgebiet ablehnend beantworten  musste, wird man in allen kleinen und größeren Ortschaften den Einsatz des neuen Schlammsaugers mit Freude vermerken.

Peter Albrecht ist bestrebt, die Anfragen der Klärgrubenbesitzer in den verschiedenen Orten so zu  koordinieren, dass die Kosten der An- und Abfahrt durch die Verteilung auf mehrere Kunden möglichst gering sind. Auch die Kosten für die Beseitigung des Klärschlammes sollen sollen sich durch den Abschluß von Pauschalaufträgen so niedrig wie möglich gestalten.

Die Gemeinden sollten tunlichst Gemeindeland für die Lagerung des Klärschlammes zur Verfügung stellen. Möglichst weit von bewohntem Gebiet entfernt könnten die Planierraupen der Firma Peter Albrecht den Boden vorbereiten und die Abwässer verteilen. Wenn die Bauern nicht vor dem Pflügen den Schlamm für ihr Land gebrauchen, würde der Klärschlamm für eine eventuelle späterer Verwendung gelagert oder eines Tages mit Erde abgedeckt werden.

Der moderne Schlammsauger kann zum Auspumpen von Jauchebehältern verwendet werden, deren Inhalt anschließend auf die Feldern verteilt wird.

Wenn das Spezialgerät zum Auspumpen und Reinigen von Feuerlöschteichen angefordert werden wird, wird es auch diese Arbeit gründlich und gut erledigen.

Mit der Gründung der Baumaschinen- und Transport GmbH ist also wirklich eine empfindliche Lücke im Bedarf unseres täglichen Lebens geschlossen worden.

Die bedauerlich lasche Handhabung des Gesetzes über die rechtzeitige Säuberung der Klär- und Senkgruben kann üble Folgen haben. Die in Wassergräben überlaufenden Abwässer, die Verseuchung des Grundwassers, die Gefährdung der oft in der Nähe der Grube liegenden Brunnen, zumindest aber eine unangenehme und heftige Geruchsbelästigung können die Folgen sein.