Am Dienstag, dem 6.Februar 1979 brach in dem Eckhaus Lollfuß/Gutenbergstraße in den frühen Morgenstunden ein Feuer aus. Der im Dachgeschoß wohnende Hausmeister bemerkte den Brand gegen 5.20 Uhr. Das Treppenhaus war für den Hausmeister und die anderen Bewohner unpassierbar, da es zu diesem Zeitpunkt bereits in Flammen stand. Alle im Treppenhaus verlegten Leitungen, so auch die Telefonkabel, waren bereits durchgeschmort,  der Hausmeister rief daher von seiner Dachgaube aus um Hilfe, Nachbarn erhörten seine Schreie und alarmierten die Feuerwehr.
Als die Rettungskräfte am Einsatzort eintrafen, bot sich Ihnen eine recht dramatische Situation. Das Feuer hatte nun auch die oberen Wohnungen erreicht und die betroffenen Bewohner sind z.T. durch die Fenster nach draußen geklettert und hielten sich an Mauervorsprüngen fest. Das Hausmeisterehepaar hatte sich über das Dach aus ihrer Wohnung in Sicherheit können und wartete auf einem anderen Teil des Daches, das nicht von dem Flammen bedroht war, auf die Rettungskräfte. Ein an den Löscharbeiten beteiltigter Feuerwehrmann schilderte die Situation wie folgt: “Fast an allen Fenstern hingen und schrien die Menschen. Es war schlimmer als in jedem Krimi.”

Im Einsatz waren der Löschzug Lollfuß unter der Leitung von Brandmeister Heinrich Mackrott, der Löschzug Altstadt unter dem Kommando vom Oberbrandmeister Heinrich Thomsen sowie der Friedrichsberger Löschzug unter der Führung von Hauptbrandmeister Franz-J. Kröger. Der Einsatz wurde von dem Wehrführer Hartwig Jessen geleitet. Insgesamt waren 10 Feuerwehrfahrzeuge und etwa 80 Feuerwehrmänner, darunter auch Bürgermeister Heinz Bartheidel,  im Einsatz. Technische Unterstützung kam von der Freiwilligen Feuerwehr Rendsburg mit einer zusätzlichen Drehleiter und einer Hebebühne.

Etwa 10 Minuten nach dem Eintreffen der Feuerwehr waren alle Hausbewohner in Sicherheit gebracht worden. Eine 83jährige Bewohnerin erlitt einen Schock und ein weiterer Bewohner eine Rauchvergiftung. Beide wurden ins Krankenhaus gebracht. Unter den 16 Geretteten waren auch sechs Kinder im Alter zwischen 5 und 17 Jahren.  Zeitgleich wurden die Bewohner in den Nachbarhäusern aufgefordert, sich angezogen zum Verlassen ihres Hauses bereit zu halten.

Das größte Problem stellten die geplatzten Gasuhren im Keller des Hauses dar. Eine nachwachsende riesige Stichflamme, die das hölzernde Treppenhaus immer wieder neu entflammte, konnte zunächst nicht unter Kontrolle gebracht werden, da die Feuerwehr nicht an den Gaszähler herankam, um die Gasleitung abzusperren. Zunächst wurde in Erwägung gezogen, die Straße aufzureißen, und so die Gasleitung abzutrennen. Soweit kam es jedoch nicht, denn die Feuerwehr konnte sich von der Flugplatzfeuerwehr Jagel drei feuersichere Asbestanzüge leihen. So geschützt kämpften sich zwei Feuerwehrleute und ein Monteur der Stadtwerke zu den Gasuhren vor und die Gaszufuhr konnte abgesperrt werden.

Es stellte sich während der Brandermittlung heraus, dass die Gasuhren aufgrund der äußeren Hitzeeinwirkung geplatz sind, sie waren nicht die Brandursache. Diese blieb ungeklärt. Nach dem Abschluß der Löscharbeiten mussten zwei einsturzgefährdete Giebel mittels einem Seilzug abgebrochen werden, die Schadenshöhe wurde auf 500 000 DM geschätzt.

Im Juli 2009 kam es in diesem Haus erneut zu einem Schadensfeuer.

 

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