Aufgrund mangelnder Unterlagen bin ich immer noch nicht in der Lage, die ursprüngliche Bebauung des Seefliegerhorstes zu dokumentieren. Die RAF hat auf ihren Aufklärungsflügen mehrfach das Schleswiger Stadtgebiet sowie den Seefliegerhorst in den Jahren 1941 bis 1945 mit Senkrechtaufnahmen im Bild festgehalten. Diese Bilder sind heute einmalige Dokumente, dessen Auswertung sehr interessant ist.

Die folgenden Bilder sind Ausschnitte aus der Senkrechtaufnahme des RAF-Aufklärungsfluges vom 14.April 1945. Diese Aufnahme zeigt den Seefliegerhorst in einem Bebauungszustand, bevor die allierten Truppen, bzw. ab 1956 die Bundeswehr, bauliche Veränderungen durchgeführt haben.

Auf der Aufnahme fehlt allerdings leider der östliche Bereich, auf dem die Seefliegerhalle stand (späteres Gelände der Zuckerfabrik).

 

Seefliegerhorst Schleswig

Der in den Jahren 1935/36 fertiggestellte Bauabschnitt A
des Seefliegerhorstes.
Deutlich zu erkennen die beiden Unterkunfts-Einheiten bestehend
aus jeweils vier Blöcken, 1-4 und 5-8.
Der grüne Pfeil zeigt auf Nr.43, das alte Industriegebäude von 1919.
Der gelbe Pfeil markiert drei getarnte Hallen, dessen Funktion
mir nicht bekannt ist.
Über die Hallen schreibt Herr Böckenhauer :
“Die mit dem gelben Pfeil genannten Gebäude waren
zu Bundeswehrzeiten (1980- 2001) die “grünen Hallen”.
Hier hatte die StoV alles gelagert… Von Klopapier bis
zum Streusalz !
Das Lager hatte einen sehr strengen Verwalter, ich bin dort
nicht gern gewesen, habe Gefreite dorthin “in den Marsch” gebracht.”

Seefliegerhorst Schleswig

Bauabschnitt A mit dem Bootshafen.
Der Hafen scheint voll belegt zu sein.
Auf der Senkrechtaufnahme sind keine weiteren Schiffe oder
Wasserflugzeuge auf der Schlei zu erkennen.
Der Pfeil zeigt auf Nr.46, in der während der Bauphase der Kaserne
die Bauleitung untergebracht war.
Heute (2010) befindet sich in diesem noch erhaltenen Gebäude
das Vivendi-Vertriebsbüro.

Seefliegerhorst Schleswig

Baubaschnitt B, fertiggestellt 1937.
Neben dem KFZ-Bereich mit Garagen und dem Sportplatz
sind auf diesem Bild die Mannschaftsunterkünfte Nr.9 bis 12
sowie Nr.13 bis 16 zu sehen.
Wo die Halle (grüner Pfeil) stand, hat die Bundeswehr in späteren Jahren
einen Kleinkaliberschießstand errichtet.

Seefliegerhorst Schleswig

Der Pfeil markiert die ehemalige Waffenmeisterei Nr.55,
die 2008/09 abgebrochen wurde.
Der in die Schlei führende Steg diente zum Anlegen der Schiffe,
die während der Bauphase des Seefliegerhorstes Baumaterial über den
Seeweg angeliefert haben.

Seefliegerhorst Schleswig

Die Unterkünfte Nr.13 bis 16.
Der Pfeil zeigt auf das Lazarettgebäude Nr.70.

Seefliegerhorst Schleswig

Das Bild zeigt den Bereich zwischen den Bauabschnitten B und C.
Der grüne Pfeil zeigt auf das Lazarettgebäude Nr.70.
Im Bereich des gelben Pfeils stehen Hallen, die Rechtecke zwischen den Hallen
sind möglicherweise die Fundamente für Neubauten.
An der Schlei ist eine helle Fläche zu sehen (blauer Pfeil),
möglicherweise wurde hier Sand aus der Schlei angepült, um das Ufer
des Seefliegerhorstes zu vergrößern.
Dieses Verfahren wurde auch 1953 beim Bau der Zuckerfabrik angewendet.

Seefliegerhorst Schleswig

Bauabschnitt C mit den Unterkünften Nr.17 bis 20 sowie
dem Wirtschaftgebäude Nr.35.
Diese Bauten sind heute (2010) noch erhalten.
Die beiden Zuggebäude 27 und 28 an der Bahntrasse wurden nach dem
Abzug der Bundeswehr abgebrochen.
Die Pfeile zeigen auf Hallen, dessen Funktion mir nicht bekannt ist.

Seefliegerhorst Schleswig

Zu sehen ist die damalige östliche Zufahrt zum Seefliegerhorst sowie
die Bahntrasse zur Fliegerhalle.
Der Pfeil deutet auf das Wasserwerk der Kaserne.
Von der Kaserne führte über die Bahntrasse ein Fussweg zum Wasserwerk.