In der Oktoberausgabe 1961 der Schleswiger Monatshefte erschien dieser kleine Bericht über die Dampfwäscherei Edelweiss, die ihren Firmensitz auf dem rückwärtigen Areal des Grundstückes Schubystraße 89 hatte.
Zur Straße hin stand in der Schubystraße 89 das geschichtsträchtige Wohnhaus mit dem Eigennamen “Berlin”, über das ihr auf dieser Seite mehr erfahren könnt
Der Abbruch der alten Wäscherei-Gebäude erfolgte Anfang der 90er Jahre, heute steht auf diesem Grundstück ein Pflegeheim.


Dampfwäscherei Edelweiss – Inhaber Emil Robertson

“Ein Leben ohne Waschtag”, dieser zeitgemäße Wunschtraum der meisten Hausfrauen und alleinstehender Berufstätiger findet durch die Wäscherei “Edelweiss” Schleswig seine Erfüllung. Aber auch Hotels, Restaurants und Industriebetriebe machen von den sich hier bietenden Vorteilen, schon aus Gründen des Personal- und Zeitmangels, gerne Gebrauch.
Emil Robertson, der heutige Inhaber des von seinem Vater Karl Robertson vor über 50 Jahren gegründeten Unternehmens, hat die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt. In stetigem Aufbau hat er seinen Betrieb laufend erweitert und modernisiert.

Teil des Zeichenraumes

Aus dem einfachen Handwaschbetrieb vergangener Jahre entstand eine neuzeitliche Dampfwäscherei, die heute über eine Kapazität von mehr als 2500 Kg täglicher Wäsche verfügt. Der wöchentliche Ausstoß schrankfertiger Oberhemden beläuft sich auf über 4000 Stück. Es ist selbstverständlich, dass dieser tägliche Arbeitsanfall nur mit den modernsten Waschmaschinen, Trockenmaschinen und Wäschepressen bewältigt werden kann.
Trotz aller Errungenschaften der heutigen Technik ist die Handarbeit in vielen Arbeitsgängen aber noch unentbehrlich. Über 70 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen – zum Teil gelernte Fachkräfte – sorgen für eine reibungslose, hygienisch einwandfreie und tadellose Ausführung aller anfallenden Aufträge.

Selbstverständlich ist dem Unternehmen ein Expreß-Service angegliedert, welcher aller Kundenwünsche schnellstens zur AUsführung bringt. Dieser Kundendienst wird besonders von Junggesellen und Durchreisenden in Anspruch genommen.
Die Kraftwagen der Wäscherei Edelweiss besorgen schnellstens die Zulieferung, sie sind ein gewohnter Anblick im Stadtbild und in der Umgebung. Das weit verzweigte Kundennetz geht über Schleswig hinaus bis nach Sankt Peter, Husum, Flensburg und der Geltinger Bucht. Die firmeneigenen LKW´s müssen täglich einen Aktionsradius von mehr als 60 Km bewältigen.

Teil der Wäscherei


Wenn man heute zurückschauend die Entwicklung aund den AUfbau des von Jerrn Robertson geschaffenen Werkes würdigen will, so muß man seinen kaufmännischen und organisatorischen Leistungen besondere Anerkennung zollen. Aus dem ursprünglichen Familienbetrieb entstand im Laufe eines halben Jahrhunderts ein hochmodernes Dampfwaschunternehmen, dem schon zweimal das Gütezeichen für sachgemäßes Waschen und für Qualitätsarbeit zuerkannt wurde.

Bei einem Rundgang durch die Betriebsanlagen hatten wir Gelegenheit, die gesamten technischen Einrichtungen zu besichtigen. Eine moderne Ölfeuerungsanlage versorgt die Waschmaschinen, Mangel und Pressen mit den notwendigen Dampfmengen.
Auf dem noch freien Baugrund sollen, wie Herr Robertson uns mitteilte, weitere Pläne verwirklicht werden, die die Vorbedingungen dafür schaffen, dass das Unternehmen auch für die Zukunft vorbildlich und konkurrenzfähig sein wird.

Oberhemdenpressen

Die schon eingangs erwähnte Parole “Ein Leben ohne Waschtag”, die zum Werbespruch der Firma Edelweiss wurde, hat im Laufe der Jahrzehnte bei der Schleswiger Bevölkerung viel Anklang gefunden.
Das Bedürfnis, sich eine Entlastung von der schweren Wascharbeit zu verschaffen, hat gerade in unserer Zeit, in der so viele Hausfrauen berufstätig sind, dazu geführt, die Wäsche außer Haus zu geben. Dies kam natürlich besonders auch der Wäscherei “Edelweiss” zugute, in der Herr Emil Robertson mit Frau und Töchtern und dem getreuen Betriebsleiter Günther Klose, darüber wachen, daß nur einwandfrei bearbeitete Wäschestücke dem Kunden zugeleitet werden.

Ein Leben ohne Waschtag

(Schleswiger Monatsheft, Oktober 1961)