Am 27.Mai 2011 veranstalteten die Schleswiger Stadtwerke beim Wasserwerk am Kleinen Baumhofsgang eine Jubiläumsfeier anlässlich der 100 jährigen Trinkwasserversorgung des Stadtgebietes.
H.Philippsen schreibt über die Wasserversorgung:
Aufgrund der schlechten Wasserversorgung und zeitweiligem Wassermangel im Stadtgebiet beschlossen die Stadtvertreter die Anlage eines Wasserwerkes, das in den Jahren 1897/98 fertiggestellt wurde. Es wurde in der Altstadt auf einem östlich des Gallberg belegenen städtischen Grundstück errichtet und bestand zunächst aus einem Maschinenhaus und einem Sammalbassin von 300 m³ Wasser.
Diese Anlage blieb, da sie zunächst nur die Alstadt versorgte, auch dann noch unvollkommen, nachdem sie auch auf den Lollfuß ausgedehnt wurde, da der Friedrichsberg weiterhin die alte Wasserversorgung behielt.
Im Jahr 1907 beschlossen daher die städtischen Kollegien, ein neues Wasserwerk auszuführen, das imstande sein sollte, die ganze Stadt mit hinreichendem Wasser zu versorgen.
Dieses Projekt führte zu der Erbauung eines Wasserturmes 1908/09, der an hochgelegener Stelle, an der Abzweigung der Berliner- von der Schubystraße errichtet und von dem entsprechend erweiterten Wasserwerk in der Altstadt versorgt wurde. Im Jahr 1911 wurde schließlich das alte mit dem neuen Wassernetz in der Töpferstraße verbunden.
Das Wasserwerk am Kleinen Baumhofsgang.
Wasserwerk Hauptgebäude.
Die Wasserversorgung beginnt mit den Brunnen.
Das Rohwasser aus den insgesamt 9 Brunnen gelangt durch
diese Leitungen in das Hauptgebäude, wo es aufbereitet wird.
Zunächst durchläuft das Rohwasser eine der beiden mehrstufigen Filterkaskaden.
Ziel dieser Aufbereitungsstufe ist das Einbringen von Sauerstoff in das
Rohwasser sowie das Ausbringen von Kohlenstoffdioxid und Schwefelwasserstoff.
Die Zwischenpumpen befördern das Rohwasser von den
Kaskaden in die fünf Kiesfilter.
Einer der fünf Kiesfilter.
In diesem findet eine Partikelentfernung durch
eine einstufige, geschlossene Schnellfiltration statt.
Ziel dieser Aufbereitungsstufe ist die Enteisung, Entmangung
sowie die Nitrifikation des Wassers.
Filterraum im Hauptgebäude
Schalttafel im Filterraum.
Das aufbereitete Reinwasser (Trinkwasser) wird durch das
schräge Rohr in der Bildmitte in die Reinwasserbehälter
gepumpt, die sich im Nebengebäude befinden.
Gebäude mit den drei Reinwasserbehältern.
Links und rechts befinden sich zwei Behälter mit einem Volumen
von jeweils 500 m³ im Bildhintergrund ein dritter Behälter mit
einem Fassungsvermögen von 1500 m³.
Blick in einen 500m³ Wasserbehälter.
Die Pumpen im Reinwassergebäude versorgen das Wassernetz
und den Wasserturm Beliner Straße.
Kostenvergleich um zu veranschaulichen, wie günstig das Trinkwasser ist.
1 m³ Trinkwasser kostet derzeit 1,66 €.
Für die gleiche Menge Mineralwasser müßte der Verbraucher
etwa 220,-€ (ohne Pfand) bezahlen.
Rahmenprogramm mit dem Wasserballett „Aquatica“.
Wasserballett „Aquatica“
Wasserballett „Aquatica“
Wasserballett „Aquatica“
Wasserballett „Aquatica“
Quelle : Schleswigs Entwicklungsgeschichte vom Jahr 1870 ab – H.Philippsen
Schleswig 1836-1945 – Theo Christiansen